Mit Tricks zum Erfolg!
Prüfungen sind Stresssituationen. Das gilt auch für die Abiturprüfungen. Sowohl die mehrstündigen Klausuren als auch die mündlichen Prüfungen sind für viele Schüler eine bedrohlich wirkende Hürde, die es aber zu meistern gilt. Angst, Unwohlsein und Respekt sind die Folge. Diese negativen Assoziationen mit den Abiturprüfungen lassen sich deutlich abmildern, wenn die Schüler/innen sich sehr gut vorbereiten. Denn wer weiß, dass er etwas weiß, hat weniger Angst. Doch wie lassen sich die vielen wichtigen Dinge vor den Prüfungen effektiv lernen? Woher sollen die Schüler/innen die Motivation nehmen? Disziplin!
Am Anfang ist das Ziel: Abitur für das Ego
Bevor die Schüler/innen mit dem Lernen beginnen, sollten sie sich über das eigentliche Ziel im Klaren werden: das Abitur. Dieses ist keine Hürde, die es für die Eltern oder Lehrer zu meistern gilt. Das Abitur ist wichtig für die Schüler/innen selbst. Sie können sich damit um Ausbildungsplätze bewerben, ein Studium beginnen und vielleicht Karriere machen. Wer sich diesen Effekt auf das eigene Leben vergegenwärtigt, möchte das Abitur für sich bestehen, die bestmögliche Note herausholen. Die Motivation steigt.
Tipp: Motivation ist beim Lernen sehr wichtig. Ein Schlüssel zum Erfolg ist ein gesundes Selbstbewusstsein. Wer hadert und denkt, es nicht zu schaffen, nimmt sich Motivation und den Glauben an den Erfolg. Die richtige Einstellung bei den Abiturvorbereitungen lautet daher: „Ich schaffe das!“
Denn es um nichts weniger als um die eigene Person. Dennoch ist eine schlechte Abiturnote kein Beinbruch. Speziell eine verhältnismäßig schwache Abiturprüfung muss noch lange kein Weltuntergang bedeuten. Denn die Klausuren und mündlichen Prüfungen bilden nur einen Teil der Gesamtnote. Wer über zwei Jahre hinweg gute Noten geschrieben hat, kann einen Ausrutscher in der Prüfung häufig gut ausgleichen. Mit diesem Wissen verliert die Prüfung etwas an Bedrohlichkeit.
Der Start zum Lernen: Umfeld optimieren
Es klingt banal, aber ist wichtig. Im Chaos eines unordentlichen Zimmers, mit fehlenden Unterlagen oder ohne die erforderliche Ruhe ist ein erfolgreiches Lernen äußerst schwierig. Am Anfang gilt es daher ein optimales „Lernklima“ zu schaffen. Ordnung, Struktur und eine angenehme Umgebung helfen beim Erfassen von Inhalten.
Abivorbereitung: Mit Plan vorgehen, belohnen und ausruhen!
Es klingt vielleicht verrückt, aber die Lernenden sollen sich belohnen und immer wieder ausruhen. Es ist völlig unproduktiv, nonstop zu lernen. Vielmehr sollten die Lernenden nach Plan vorgehen, sich Belohnungen gönnen und vor allem immer wieder Ruhepausen einlegen. Besonders die Pausen sind wichtig, um Kraft zu tanken und den Kopf wieder frei zu bekommen. Diese Pausen sollten sich Lernende ohne Reue nehmen.
Tipp: Hier müssen Schüler/innen den goldenen Mittelweg finden. Speziell in der Phase kurz vor dem Abitur sind die Belastung durch den laufenden Unterricht sowie die Prüfungsvorbereitungen groß. Pausen sind schwierig, sollten aber dennoch eingebaut werden.
Vorher ist es aber sinnvoll, einen Plan aufzustellen. Schon frühzeitig sollten die Schüler/innen den zu lernenden bzw. zu widerholenden Stoff begutachten und ausgehend vom jeweiligen Prüfungstag für jede Abiprüfung einen Lernplan erstellen, der genug Zeit einräumt, die Themen zu verinnerlichen. Dabei können die Schüler/innen die Themen nacheinander angehen oder parallel. Wichtig ist nur, dass sie alle Inhalte frühzeitig lernen, um nicht kurz vor der Prüfung einen großen Lernrückstand zu haben. Auch Freizeit und organisatorische Aufgaben sowie die täglichen Hausarbeiten gehören die Planung.
Tipp: Die beste Abiturvorbereitung beginnt bereits mit regelmäßigem Wiederholen der Inhalte ab der ersten Woche in der Oberstufe. Je früher die Schüler/innen Inhalte immer wieder wiederholen, desto sicherer sind sie bis zum Abitur – und können nebenbei ihre Noten in den Halbjahren verbessern.
Üben, üben, üben!
Nicht zuletzt sind Belohnungen wichtig. Diese funktionieren auf zwei Ebenen. Zum einen stellt sich bei regelmäßigem Lernen ein Erfolg ein. Durch regelmäßiges Widerholen und Auffrischen arbeitet das Gehirn effizienter und die Schüler/innen können sich die Inhalte leichter merken sowie Themen erfassen. Das Gehirn schüttet dann sogar Glückshormone als Belohnung aus. Diesen Schwung sollten die Lernenden mitnehmen. Das Üben führt aber nicht nur zum Wissensgewinn, sondern auch zur Erkenntnis, etwas geschafft zu haben. An diesen Stellen sollten sich die Schüler/innen belohnen. Wenn sie merken, dass ein Thema „geknackt“ ist, dürfen Sie sich belohnen (Pause, Freizeit o. Ä.).
Inhalte filtern: Nicht alles muss gelernt werden!
Ein häufiger Fehler von Schüler/innen ist, dass sie zu umfangreich lernen möchten. Es muss nicht zwingend der Mut zur Lücke sein, aber ein Sortieren des vorhandenen Lernstoffs nach Wichtigkeit ist ratsam. Dabei helfen die Abiturfragen der letzten Jahre, ein gutes Bauchgefühl und ggf. eine Frage an die Lehrkräfte sowie an die Mitschüler.
Vokabeln und Formeln sollten präsent sein. Noch wichtiger ist es aber, diese anwenden zu können. Einige Übungsaufgaben aus dem Unterricht oder dem Lehrbuch durchzugehen, kann daher effektiver sein, als ein bloßes Auswendiglernen von allen Formeln.
Mit kleinen Lerntricks zur Abiturvorbereitung
Es gibt viele Lerntechniken und -stile, um sich Inhalte einzuprägen und so optimal auf Prüfungen vorzubereiten. Im Mittelpunkt stehen Konzentration, Wiederholungen der Inhalte, die Visualisierung von Lernstoff und die Organisation des Lernens. Ausführlich stellt zum Beispiel die Private Hochschule Göttingen Lerntechniken und Lernstile vor. Einige davon sind:
Fünf-Minuten-Tätigkeiten
Schwierige Aufgaben und komplizierte Themen kosten Zeit. Wer länger an solchen Aufgaben sitzt, ist gefrustet und kommt nicht voran. Es ist daher ratsam, immer erst die sogenannten Fünf-Minuten-Aufgaben zu lösen. Das sind leichte Aufgaben, die schneller umsetzbar bzw. erfassbar sind. Nebeneffekt: Diese summieren sich am Ende nicht zu einem Berg von „Kleinkram“ auf. Erst nach den kleinen Aufgaben sollten sich die Lernenden Zeit für die großen Probleme nehmen.
Widerholen
Das Gehirn arbeitet sehr gut bei Wiederholungen. Je häufiger sich Schüler/innen einen Inhalt vergegenwärtigen, desto präsenter ist er. Das regelmäßige Widerholen führt zum nachhaltigen Lerneffekt.
Visualisieren: Spickzettel, Mindmaps und Karteikärtchen
Ebenfalls sehr effektiv ist das Visualisieren von Inhalten. Das Auge hilft dem Gehirn beim Lernen. Bilder lassen sich leichter einprägen. Das kann sogar der beliebte Spickzettel sein, der immer wieder vor den Prüfungen durchgesehen wird. Aber auch Mindmaps, Klebezettel und das bewährte Karteikartensystem helfen beim Lernen.
Die Karteikarten verdeutlichen den Effekt: Fragen nach vorn, Antworten nach hinten auf die Karte. Nun kommen alle Karten in den Karteikasten. Diese gehen die Schüler/innen durch. Bei einer richtigen Antwort kommt die Karte in das nächste Fach, bei einer falschen verbleibt es im Fach, wird aber nach hinten gesteckt. So entsteht nach und nach ein System aus mehreren Fächern, in dem Wissen strukturiert nach einfachen und schweren Aufgaben abgelegt ist. Das widerholte Durcharbeiten hilft beim Einprägen.
Lernen durch Hören
Wer mag, kann durch bloßes Zuhören lernen. Mit einem Aufnahmegerät oder dem Handy stellen sich die Lernenden selbst die Fragen und beantworten diese. Die Aufzeichnung hören sie immer wieder ab. Wer ein auditiver Mensch ist, kann so Themen sehr schnell erfassen.
Mit Mnemotechniken zum Erfolg
Die Königsdisziplin beim Lernen sind die sogenannten Mnemotechniken. Es gibt dabei verschiedene Herangehensweisen. Grundsätzlich wird ein zu lernender Inhalt mit einem Bild, Satz, einer Zahl oder einen Ort verknüpft. Durch die Assoziation von zum Beispiel einer mathematischen Formel mit einem Ort im Haushalt kann sich der Lernende die Formel besser einprägen. Auch Schüttelreime lassen sich erstellen, bei denen die Anfangsbuchstaben den eigentlichen zu lernenden Inhalt darstellen. Die Mnemotechniken erfordern Übung und einen Bezug zum assoziativen Lernen, sind aber sehr effektiv.
Plan einhalten – feste Zeiten für mehr Erfolg
Sehr hilfreich sind feste Lernzeiten. Sofern es der Tagesablauf zulässt, sollten die Schüler/innen sich einen regelmäßigen Zeitkorridor einplanen, in dem sie sich auf das Abitur vorbereiten und ihren Lernplan konzentriert abarbeiten. Die Routine eines festen Termins hilft dabei, das Pensum zu schaffen. Der eigene Bio-Rhythmus sollte dabei in die Planung einfließen: Wer abends gut lernt, sollte sich nicht zum nachmittäglichen Pauke zwingen und anders herum.
Abivorbereitung: Was bringt Gruppenarbeit?
Die meisten Schüler/innen lernen den größten Teil des Lernstoffes allein. Das Lernen in Gruppen kann jedoch insbesondere bei Problemfächern oder schwierigen Themen eine sehr gute Alternative sein. Gruppenarbeit bzw. das Lernen in Gruppen bietet insbesondere folgende Vorteile:
- Die Lernenden profitieren vom Gruppenwissen und können durch gegenseitiges Erklären Probleme aus dem Weg räumen.
- In der Gruppe können sich die Schüler/innen gegenseitig abfragen und so Prüfungssituationen simulieren und Wissenslücken entdecken.
- Das gemeinsame Lernen trägt zur Strukturierung bei und motiviert.
Ob in Gruppen oder allein – Schüler/innen sollten mit einem Lernplan und einer Mindeststruktur an das Lernen für die Abiturprüfungen gehen. Schon kleine psychologische Lerntricks und -techniken helfen dabei, die Themen zielgerichteter aufzuarbeiten und zu verinnerlichen. Wer sich entsprechende Ziele setzt, kann diese erreichen und sich so besser auf das Abitur vorbereiten. Wichtig dabei: Die Vorbereitung sollte nicht zu spät beginnen.