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Abiturprüfung

Die Abiturprüfung: Inhalte und Ablauf

So funktioniert die Abiturprüfung

Das Abitur als Schulabschluss ist das Resultat aus zwei Jahren. Die Schüler/innen sammeln in der Oberstufe Noten, die sie in Form von Punkten in das Abitur einbringen. Eine besondere Gewichtung haben Leistungskurse und Prüfungskurse. Hinzu kommen jedoch die noch stärker gewichteten Noten aus der Abiturprüfung. Doch was beinhaltet die Abiturprüfung? Wie läuft diese ab?

Bildung ist Ländersache

Daher sind die Bundesländer für die Gestaltung der Abiturprüfungen selbst verantwortlich. Entsprechend gibt es Abweichungen in Details. Die grundlegenden Mechanismen sind jedoch gleich. Aktuelle und ausführliche Informationen bieten die jeweiligen Prüfungsordnungen bzw. Richtlinien der Länder.

Abitur: Wer wird zugelassen?

Es gibt in den Bundesländern abweichende Regelungen zur Zulassung zum Abitur. Es werden in der Regel jedoch alle Schüler/innen zugelassen.
Ausschlusskriterien sind jedoch meistens (aber nicht immer!):

  • mehr als zwei Leistungskurse unter fünf Punkten oder
  • mehr als (je nach Bundesland) vier bis sechs Grundkurse unter fünf Punkten oder
  • ein Kurs mit 0 Punkten, der eingebracht werden muss.

In den meisten Ländern müssen die Schüler/innen auch 180 (ggf. 220) Punkte (Abweichungen möglich!) erreichen, um zugelassen zu werden. Die Anforderungen sind insgesamt human. Schüler/innen mit durchgehend schwachen Leistungen können jedoch schnell in Bedrängnis geraten. Es ist daher ratsam, schon in den ersten beiden Abiturhalbjahren mit zum Beispiel Nachhilfe oder einer Umstellung des Lernprozesses gegenzusteuern.

Was ist das Zentralabitur?

Das Abitur findet in 15 der 16 Bundesländer in Form eines Zentralabiturs statt. Hinter diesem Begriff versteckt sich das Bestreben, die Prüfungen in allen Schulen des jeweiligen Bundeslandes zu vereinheitlichen. Das bedeutet: Alle Schüler/innen müssen die gleichen Aufgaben lösen.

Hintergrund des Zentralabiturs ist der Wunsch, vergleichbare Noten und einen einheitlichen Bildungsstand zu erreichen. In der Praxis bedeutet diese Herangehensweise eine sehr komplexe Koordinationsaufgabe für die einzelnen Schulen und Lehrkräfte, denn alle Schüler/innen müssen bei den Abiturprüfungen fachlich auf den Punkt vorbereitet sein. Das ist nur möglich, wenn auch der Unterricht entsprechend verlaufen ist.

Eine Ausnahme vom Zentralabitur ist Rheinland-Pfalz. Die Prüfungen in diesem Bundesland werden weiter dezentral vorbereitet.

Wichtig: Das Zentralabitur beinhaltet in Deutschland grundsätzlich keine gemeinsamen Prüfungsaufgaben für alle Bundesländer. In den letzten Jahren gibt es jedoch verstärkt Bestrebungen, einzelne Aufgabenblöcke länderübergreifend für das jeweilige Zentralabitur festzulegen.

Welche Inhalte haben die Abiturprüfungen?

Die Inhalte der Abiturprüfungen ergeben sich aus den Inhalten der Leistungs- und Prüfungskurse der beiden Abiturjahre. Welche Inhalte genau in den einzelnen Prüfungen abgefragt werden, bestimmen die Prüfungskommissionen für das Zentralabitur bzw. der Schulen. Grundsätzlich werden in den schriftlichen Prüfungen der Leistungskurse jedoch mehrere verschiedene Themenbereiche abgefragt. In den mündlichen Prüfungen geht es häufig nur um einen Themenkomplex. Zur Vorbereitung ist es ratsam, den Tipps der Lehrkräfte zu folgen oder die veröffentlichten Abiturfragen der letzten zwei Jahrgänge durchzuarbeiten.

Wichtig: Die Abiturfragen gelten beim Zentralabitur im Normalfall auch für Schüler/innen von nicht-schulischen Weiterbildungsangeboten sowie Abendgymnasien!

Wann finden die Abiturprüfungen statt?

Die Abiturprüfungen finden meistens in einem Zeitraum von mehreren Wochen am Ende des ersten oder am Beginn des zweiten Halbjahres statt. Vereinzelt ziehen sich die Prüfungen fast bis zum Ende des vierten Abiturhalbjahrs hin. Die genauen Daten variieren jedes Jahr und sind in allen Bundesländern abweichend. Die Termine für das Zentralabitur sind dabei jeweils fest vorgegeben. Weitere feste Termine können die Schulen für dezentrale Prüfungen nutzen.

Achtung: Je nach Bundesland und Prüfungstermin können die Abiturprüfungen weit vor dem Ende des vierten Halbjahres stattfinden. In diesem Fall können die Schüler/innen ihren Abischnitt durch gute Noten im letzten Halbjahr verbessern.

Abitur: Welche Prüfungen sind abzulegen?

Das Abitur beinhaltet die Leistungen aus vier Halbjahren. Daher ist der Fokus auf die reinen Prüfungen verfehlt. Dennoch kommt diesen ein besonderes Gewicht zu, da sie mehrfach gewichtet in die Abiturnote einfließen. Folgende Prüfungen sind – mit Abweichungen in den einzelnen Bundesländern – abzulegen:

  • schriftliche Klausuren in den zwei bis drei Leistungskursen,
  • schriftliche Prüfungen in den ein bis zwei Prüfungskursen (Grundkursen),
  • mündliche Prüfung in einem Prüfungskurs (Grundkurs).

Im Normalfall müssen die Schüler/innen also vier oder fünf Prüfungen absolvieren. Die schriftlichen Klausuren sind dabei häufig auf vier Stunden angesetzt. Teilweise sind einzelne Leistungsfachprüfungen auch 270 Minuten lang oder/und Grundkursklausuren auf weniger als vier Stunden angelegt. Die Ergebnisse werden von mindestens zwei Korrektoren geprüft und bewertet, wobei der erste Korrektor ein Fachlehrer sein muss und der zweite Korrektor eine Kontrollfunktion hat.

Info: In einigen Bundesländern findet die Benotung der Klausuren anonymisiert statt. Das heißt: Die Lehrkräfte wissen nicht, wer die Klausuren geschrieben hat. Durch diesen Kniff soll mehr Chancengleichheit hergestellt werden.

Die mündliche Abiturprüfung

Die mündliche Prüfung beinhaltet eine Auswahl aus mehreren Themen sowie einer Vorbereitungszeit von 30 Minuten. Es folgt eine mündliche Präsentation zum gewählten Thema sowie Fragen aus dem Prüfungsgremium von 20 Minuten Dauer. Im Gremium sitzen im Regelfall mindestens drei Personen.

Zusätzliche mündliche Prüfungen erfolgen immer dann, wenn eine schriftliche Abiturleistung auffällig unterhalb oder oberhalb der bisher gezeigten Leistungen in dem jeweiligen Fach ausfallen. Auf diese Weise sollen die Schüler/innen Gelegenheit bekommen ihre „Ausreißernote“ zu korrigieren bzw. zu untermauern. Auch freiwillige mündliche Prüfungen sind möglich. Da diese jedoch nur zu einem sehr geringen Teil in die Abiturschnitt eingehen und auch negativ wirken können, lohnt sich der damit verbundene zusätzliche Prüfungsstress selten.

Besondere Leistungen als Teil des Abiturs

In einigen Bundesländern können die Schüler/innen besondere Leistungen in das Abitur einbringen. Dabei kann es sich um eine Facharbeit handeln oder eine erfolgreiche Teilnahme an einem bundesweiten Wettbewerb. In mehreren Bundesländern fließt diese Leistung nicht nur in die Abiturnote ein, sondern kann auch ein Prüfungsfach (Grundkurs) ersetzen. Details sind vom Bundesland abhängig.

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